Empor-Leichtathleten holen drei Landesmeister-Titel


Veröffentlicht am 26. Januar 2022 von Alexander Süß

Als im März 2020 die Wettkampf-Leichtathletik in Bad Langensalza reaktiviert wurde, träumte die junge und unerfahrene Truppe davon, vielleicht in 5 oder 10 Jahren mal einen Landesmeister hervorzubringen. Dieser Traum wurde jetzt schon wahr, nach noch nicht einmal zwei Jahren. Die Entwicklung der Leichtathleten des SV Empor verlief in Rekordgeschwindigkeit. Sie gewannen am 22. Januar in Erfurt bei den Hallen-Landesmeisterschaften der U 14, U 16 und U 20 unglaubliche sieben Medaillen. Dreimal Gold, einmal Silber, dreimal Bronze, dreimal 4. Platz, einmal 5. Platz und dreimal 6. Platz, dazu 12 neue persönliche Bestleistungen – so lautete die Bilanz am Ende dieses denkwürdigen Samstags.

Den ersten Paukenschlag setzte Franka Puderbach, als sie ihre Trainingsbestmarke im Hochsprung um 10 Zentimeter übertraf und mit 1,35 m völlig überraschend Gold in der Altersklasse 12 gewann. Später fügte Franka mit 4,15 m Bronze im Weitsprung hinzu.

Bronze gab es auch für Alina Lorbeer. Die U 18-Athletin, großes Vorbild für die gesamte Trainingsgruppe, nutzte ihren Start in der höheren Altersklasse U 20 als Training für die Mitteldeutschen Meisterschaften und sprintete im Finale über 60 m zu der lang ersehnten neuen Bestzeit von 8,24 s. Mit 10,40 m im Dreisprung sicherte sich Alina zudem Silber.

Auch für die vielseitige Leni Klauder (AK 15) war die erste Meisterschafts-Medaille mehr als verdient. Im Hürdensprint blieb sie unter 10 Sekunden und holte in 9,82 s Bronze. Platz 4 im Hochsprung (1,40 m), Platz 5 im Weitsprung (4,68 m) und eine 60-m-Bestzeit (8,73 s) rundeten Lenis sehr guten Wettkampf ab.

Für das nächste kleine Wunder sorgte Paul Herold (AK 14), der sich über 800 m um acht Sekunden auf 2:32,10 min steigerte, in der letzten Runde alle überholte und siegte. Sogar um 16 Sekunden verbesserte sich die gleichaltrige Emma Schüler auf der Mittelstrecke, in 2:37,82 min wurde sie Vierte.

Wie so viele ihrer Teamkameraden bewegte sich auch Lucie Schmied an der absolut oberen Grenze ihres Könnens. Im spannendsten 800-m-Rennen des Tages holte sich unsere „Laufmaus“ aus Henningsleben nach hartem Kampf mit dem entscheidenden Antritt 150 Meter vor dem Ziel in 2:39,49 min die Goldmedaille.

Die Mädels der AK 13 trugen ebenfalls zum sehr guten Abschneiden des SV Empor bei. Helene Schaffel wurde im Hochsprung Vierte und verbesserte sich erneut im Sprint und über die 800 m. Victoria Dul schaffte drei neue Bestleistungen, sie wurde im Hürdensprint und über 800 m jeweils Sechste.

In der AK 14 kam Lisa Hesse im Sprint und Weitsprung nah an ihre Bestleistungen heran. Lisa macht sich sehr um den Zusammenhalt der Gruppe verdient. „Meine Athleten haben etwas ganz Großes geleistet, das macht mich sehr glücklich“, freute sich Trainer Ronald Schulze, der aber schnell zu dem ihm eigenen Realismus zurückkehrte. „Wir haben auch Glück gehabt: als die Hochsprunglatte wackelte und liegenblieb, als besser gemeldete Athleten wegen Fehlstarts disqualifiziert wurden oder wenn es für Leistungen Medaillen gab, die noch vor ein paar Jahren nicht mal Platz 6 wert gewesen wären. Das alles soll unsere Entwicklung nicht schmälern, und Glück gehört dazu. Aber bei aller Euphorie wollen wir die Kirche im Dorf lassen. Wir müssen aber weiter hart arbeiten und dürfen keinesfalls den Boden unter den Füßen verlieren. Es war schon so schwer, diese Bilanz zu erreichen, sie aber im Sommer zu wiederholen, das wird noch deutlich schwerer. Auch, weil es solche Leistungssprünge wie jetzt in Zukunft nicht mehr geben wird.“

Der Trainer bedankt sich sehr herzlich bei seinem Betreuer-Stab um Alina und Nicole Lorbeer, Mike Schmidt und Torsten Schmied, bei allen weiteren Eltern, die wegen des Ausschlusses von Zuschauern nicht dabei sein durften, bei der Firma Dyckerhoff Beton, beim Vereinsvorsitzenden Andreas Siebert und Schatzmeister Enrico Esche, bei Sportlehrer Christian Heim vom Salza-Gymnasium und nicht zuletzt bei Stadion-Platzwart Holger Steinbrecher und Salza-Hallenwart Tino Daniel für die großartige
Unterstützung.

„Tage wie dieser“ sind nur möglich, wenn sich alle Beteiligten, Kinder wie Erwachsene, im Interesse der Sache über das normale Maß hinaus engagieren.