Geher fordert Läufer heraus
Olympia-Vize Jonathan Hilbert zu Gast bei Empors Leichtathleten
Über prominenten Besuch freuten sich die Nachwuchs-Leichtathleten des SV Empor Bad Langensalza bei einer ihrer Trainingseinheiten im November. Jonathan Hilbert, Olympia-Silbermedaillen-Gewinner im 50-km-Gehen in Tokio 2021, machte zeitnah sein Versprechen wahr, das er bei der Stadion-Einweihung gegeben hatte. Er sorgte mit einer Einführung in seine Spezialdisziplin für große Abwechslung während des Trainings. Das sportliche Gehen war für alle Athleten Neuland.
Als Jonathan eine 400-m-Runde in seinem durchschnittlichen 50-km-Tempo ging und die Kinder und Jugendlichen neben ihm herliefen, mussten die Sportler zugeben, mit was für einer unglaublichen Geschwindigkeit ein Geher unterwegs ist. Auf der 100-m-Strecke legte der Olympia-Vize dann noch einen Zahn zu, und für die Jüngsten aus der Trainingsgruppe wurde dieser Abschnitt zum Vollsprint.
Dann durften sich alle Athleten selbst mehrfach im Gehen versuchen. Jonathan gab eine Einweisung in die grundlegenden Technikmerkmale. Für viele wurde dieser Abstecher in eine bis dato unbekannte Disziplin zu einem Abenteuer. Alle waren mit Engagement und genauso viel Spaß dabei. Zum Abschluss zeigte der 27-Jährige noch einige für Leichtathleten wichtige Stabilisierungs-Übungen von gehobenem Niveau, alle machten eifrig mit.
Jonathan Hilbert ist gebürtiger Mühlhäuser und trainierte bei seinem Heimatverein SV 1899 von 2005 bis 2010. Dann wechselte er zur Sportschule nach Erfurt. Der dortige Olympiastützpunkt ist noch heute seine Basis. Er trainiert aber auch oft in Leipzig und fährt mehrmals im Jahr für viele Wochen mit der Nationalmannschaft ins Ausland. Seit 2014 startet er für die LG Ohra-Energie. Zu seinen größten sportlichen Erfolgen zählen auch eine Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft mit dem Team sowie ein 5. Platz in diesem Sommer bei der Heim-Europameisterschaft in München, beides über 35 km. Von Beruf ist Jonathan Polizeimeister.
Im Anschluss an das Training beim SV Empor beantwortete der sehr sympathische und bescheidene Gast viele Fragen der Kinder speziell zu seiner Karriere und zum Leistungssport im Allgemeinen. Er signierte persönliche Autogramm-Karten. Jeder durfte die 550 Gramm schwere Silbermedaille von Tokio in seinen eigenen Händen halten. Im Übrigen verriet er, dass er gern auch Stabhochspringer oder Speerwerfer
geworden wäre, wenn es mit dem Gehen nicht geklappt hätte. Und er betonte immer wieder sein Erfolgsgeheimnis: sehr, sehr harte Trainingsarbeit.
Zum Abschluss überreichten die Leichtathleten ihrem prominenten Besucher eine kleine Aufmerksamkeit als Dankeschön: Victoria hatte gemeinsam mit ihrer Mama Magdalena eine Apfeltorte gebacken. Jonathan versprach, im April wieder nach Bad Langensalza zu kommen. Bis dahin wünscht ihm der Empor-Nachwuchs von Herzen einen reibungslosen Trainingsablauf und viel Gesundheit auf dem Weg zur WM in Budapest 2023 und zu den Olympischen Spielen in Paris 2024.